Es war einmal ...
So fangen alle guten Märchen an.
Die liebe Verwandtschaft, ja, der hat man doch so manches zu verdanken!
Es war nämlich so: Der Onkel von Dieter, Onkel Conny genannt, arbeitete in der Poststelle und bekam dort einiges mit. So flüsterte er Dieter zu, dass die Kantine zur Ausschreibung steht. Meister Lampe, so spontan wie er ist, mit Jeans bekleidet und unrasiert, klopfte bei Thomas Riepenhoff an.
Wie das ausging, wisst ihr ja alle. Innerhalb von vier Wochen wurden Seminare für die Selbstständigkeit besucht, Geräte eingekauft, Personal abgeworben und in Nachtschicht das Warenlager mit Köstlichkeiten gefüllt.
Am 1. April 1998 war es dann endlich so weit: Der Landkreis Osnabrück bekam ein neues Kantinenpächterpaar mit Dauerwelle und Schnauzbart.
Nach langer Nachtschicht schlug die Kreishausuhr 12. Alle Gäste warteten geduldig schmunzelnd auf das leckere Essen. Mit Dinkelonie im Topf und Piccata Milanese in der Pfanne öffnete zum ersten Mal Lampes Essensausgabe. Die Resonanz war großartig und das Meister-Lampe-Team sichtlich erleichtert.
Der erste Tag war geschafft und das Eis war gebrochen. Kurz gesagt: Ein Riesenerfolg! Die gute Küche und unsere manchmal lustige Art machten viele Leute neugierig und schnell sprach sich herum, dass jeder, der Hunger hat, uns besuchen kann und wer nicht satt wird, darf noch mal.
Dieses Versprechen nahm einmal eine Dame wörtlich: Sie kam eines Tages und bediente sich vor lauter Hunger an den Geschirrwagen. Natürlich wurde sie herzlich von uns eingeladen. Oder einmal eine nette Dame, die mit frisch gesuchten Bucheckern ihr Essen bezahlen wollte ... Ja, das war schon was. Wir haben in 15 Jahren so viele Dinge erlebt, dass man ein Buch schreiben könnte.
Mit einem kleinen Personalstamm von fünf Mitarbeitern haben wir angefangen. In der Zwischenzeit hat sich die Zahl auf 15 erhöht. Ungefähr 20 Köche haben wir in den letzten 15 Jahren (teilweise auch in enger Zusammenarbeit mit der MaßArbeit) mit Erfolg ausgebildet. Diese waren immer wie unsere eigenen Kinder, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit melden konnten – was einige auch häufig wahrgenommen haben.
Zum Thema „Frische": Wussten Sie eigentlich, dass wir alle Eintöpfe, Suppen und Saucen frisch von Hand kochen? Unsere Schnitzel von Hand geschnitten, geklopft und paniert werden? Das ist im Kantinenwesen keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Das ist ein Grund, warum wir nicht von vielen Lebensmittelskandalen betroffen sind. Fleisch, Backwaren, Gemüse, Eier und der Getränkelieferant kommen aus der Region.
Unsere mittlerweile legendären Spargel- oder Grünkohlevents wurden übrigens in einer spontanen kleinen Runde von etwa 30 Personen getestet und für gut befunden. Es wurde in der Kantine gegessen und dann ging es gemeinsam ab in die Altstadt. Seit der Zeit sind diese Events nicht mehr wegzudenken. Da wir über ein großes Herz verfügen, haben wir diese Events etwas abgewandelt und sammeln jedes Mal für einen guten Zweck. Dabei behilflich ist immer ein rotes Schwein, dessen Bauch in all den Jahren seiner Anwesenheit mit über 60.000 Euro genährt wurde.
Neue Erfahrungen wurden auch in der besinnlichen Adventszeit gemacht, denn natürlich stehen wir jedes Jahr hinter dem Burkina-Faso-Team, um dieses tatkräftig zu unterstützen.
Egal, wo wir uns im Haus befinden, sehen wir nur freundliche, motivierte und lächelnde Gesichter. Ausnahmslos alle sind hilfs- bereit und zuvorkommend. Ob man eine Frage hat oder ein Problem, „Sie werden jederzeit geholfen". So manche Freundschaften haben sich in den letzten 15 Jahren aufgebaut. Für uns ist der Landkreis wie eine große Familie. Jeden Tag freuen wir uns wieder mit einem Lächeln hierher zu fahren und unsere Gäste zu verwöhnen. Kurz gesagt: Wir haben es nicht bereut und freuen uns auf die nächsten 15 Jahre!